Carsharing am 20.09.2021
"Steig mit ein"
So lautet der Slogan des regionalen Carsharing-Anbieters „Teilautos“. Bis zu fünf Bürger in Drensteinfurt, die jetzt einsteigen und während der Aktionswoche (16.-22. September) einen Vertrag bei „Teilautos“ abschließen, bekommen zur Belohnung die Anmeldegebühr in Höhe von 30 Euro in Form von Stewwert-Talern erstattet.
Nutzen statt besitzen
Die Energie, die in die Produktion eines Fahrzeugs gesteckt wird, kann vermieden werden, in dem ein (zusätzliches) Fahrzeug gar nicht erst angeschafft wird und stattdessen auf Carsharing gesetzt wird. Carsharing lohnt sich für diejenigen, die nicht für täglich oder regelmäßig zurückzulegende Wege (z. B. zur Arbeit) zwingend auf ein eigenes Auto angewiesen sind. Wenn man weniger als ca. 10000 Kilometer im Jahr fährt, ist Carsharing im Schnitt günstiger als der Unterhalt eines eigenen Autos. Eine Studie von Wirtschaftswissenschaftlern und Umweltökonomen hat ergeben, dass Autobesitzer in Deutschland die laufenden Kosten ihrer Autos um ca. 50% unterschätzen. Gerade junge Erwachsene und Führerscheinneulinge können sich einmal die Frage stellen und vor allem gut durchrechnen, ob man die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten eines eigenen Fahrzeugs auf sich nehmen möchte. Auch in Familien kann man einmal darüber nachdenken, ob man wirklich zwingend auf ein Zweit- oder Drittauto angewiesen ist. Es ist außerdem erwiesen, dass Carsharing-Nutzer dazu neigen, ihr Fahrverhalten insgesamt zu ändern. So werden Autofahrten besser geplant und unnötige Fahrten vermieden und außerdem häufiger öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad benutzt.
Besitz belastet?
Der städtische Klimaschutzmanager Dr. Johannes Hofmeister verzichtet bereits seit einigen Jahren bewusst auf ein eigenes Auto und nutzt seitdem Carsharing: „Besonders vorteilhaft finde ich, dass ich mich nicht mehr um Wartung und Reparaturen an meinem eigenen Auto kümmern muss, was ich immer als lästig empfunden habe. Als Carsharing-Kunde muss man sich keine Gedanken über Reparaturen, Versicherungen und Instandhaltungen machen. Ein Auto nutze ich nur noch dann, wenn ich mein Ziel nicht oder nur schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann oder etwas transportieren muss.“
Jürgen Blümer, der als Projektleiter im Bereich Digitalisierung der Energiewende arbeitet, ist ebenfalls ein überzeugter Carsharing-Nutzer aus Drensteinfurt und kommt neben dem Klimaschutzmanager in folgendem Video zu Wort.
Carsharing kann verkehrsentlastend wirken
Beim stationsbasierten Carsharing hat das Auto einen festen Stellplatz, gerade diese Form des Carsharing ist dazu in der Lage, mehrere Privatautos zu ersetzen und somit langfristig das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. In Großstädten, wo Carsharing schon seit Jahren etabliert ist, kann ein Carsharing-Auto im Idealfall fast zwanzig Privat-PKWs ersetzen. Da ein Auto die meiste Zeit nur steht anstatt fährt, kann das stationsbasierte Carsharing in Ballungsgebieten zugeparkten Straßen entgegenwirken und zu einer besseren Aufenthaltsqualität beitragen.
© Bundesverband CarSharing e.V.
In einer Kleinstadt wie Drensteinfurt wird dieser Effekt natürlich wesentlich kleiner ausfallen. Bisher gibt es in unserer Stadt eine Carsharing-Station des Anbieters „Teilautos“ aus Oelde, der seit einigen Jahren mehrere Stationen im Kreis Warendorf und darüber hinaus betreibt. Am Landsbergplatz steht hierfür ein E-Auto der Stadt Drensteinfurt zur Verfügung wird und an der Ladesäule der Stadtwerke Ostmünsterland mit zertifiziertem Ökostrom geladen. Anfang 2019 betrug der Anteil der E-Fahrzeuge an allen in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen noch weniger als ein Prozent, unter allen Carsharing-Fahrzeugen jedoch bereits neun Prozent.
© Stadt Drensteinfurt
Auch wenn es bereits einige Carsharing-Nutzer in unserer Kommune gibt, werden in den kommenden Jahren mehr Carsharing-Stationen und -Fahrzeuge in unserer Kommune inklusive der Stadtteile notwendig sein, damit mehr Bürger vom Carsharing sinnvollen Gebrauch machen können. Eine Vernetzung zwischen den Kommunen könnte womöglich eine entscheidende Rolle bei einer weiteren Etablierung des Carsharing in der Region spielen.