Mit Optimismus und Zuversicht sind wir in dieses Jahr gestartet. Die ersten Impfstoffe waren zugelassen und das Impfen konnte Fahrt aufnehmen. Wir alle, oder zumindest die allermeisten waren sich bewusst, dass uns neben den Kontaktbeschränkungen nur das massenhafte Impfen aus der Pandemie würde heraushelfen können. Und das Impfen nahm Fahrt auf, zuerst in den Pflegeeinrichtungen und dann nach festgelegter Priorisierung in der weiteren Bevölkerung. In Drensteinfurt haben wir zwei großangelegte Impfaktionen in unserer Dreingauhalle durchgeführt; unsere Hausarztpraxen packen beim Impfen unermüdlich mit an. Nachdem anfangs wegen nicht ausreichend vorhandener Impfkapazitäten viel an der Impfreihenfolge kritisiert worden war, konnten dank gemeinsamer Anstrengungen auf allen Ebenen immer mehr Impfungen durchgeführt werden. Wir befanden uns auf gutem Weg hin zu einer hohen Impfquote. Leider mussten wir auf die Impfungen für Kinder noch lange warten, aber zumindest für die Kinder ab dem 5. Lebensjahr konnte auch damit jetzt begonnen werden.
Irgendwann trat aber dann eine gewisse Impfmüdigkeit und bei einigen auch eine Haltung der Impfverweigerung ein. Plötzlich waren zwar ausreichend Impfstoffe vorhanden, aber nicht mehr genug Impfwillige. Dennoch verbesserten sich zunächst sowohl die allgemeine Lage wie auch die Inzidenzen. Das Wetter wurde besser, der Sommer kam und bei Vielen machte sich ein wenig das Gefühl breit „Wir haben es geschafft!“. Doch das Virus blieb heimtückisch, es kam zurück, veränderte sich immer wieder und mittlerweile sind wir bei der Omikron-Variante angekommen, deren Gefährlichkeit erst noch genauer untersucht werden muss. Ansteckender ist sie jedoch um ein Vielfaches. Und so muss wieder nahezu alles ausfallen, was uns gerade in dieser Jahreszeit Freude bereiten und von den Anstrengungen der letzten Monate ablenken sollte.
Auf Grund der Erfahrungen in Deutschland und anderen Ländern wird uns meines Erachtens nur eine allgemeine Impfpflicht im Laufe des kommenden Jahres in die Lage versetzen, die Pandemie besser in den Griff zu bekommen.
Die Pandemie hat aber auch immense Kräfte freigesetzt. Gerade im Bereich der Digitalisierung sind wir in unseren Schulen und in der Verwaltung gewaltige Schritte nach vorne gegangen. Ein Prozess, den wir unter normalen Umständen über einige Jahre gestreckt hätten, haben wir auf einige Monate verkürzt. Wir konnten den Erweiterungsbau der Kardinal-von-Galen-Grundschule in Betrieb nehmen und haben das erste eigene Gebäude einer Kindertagesstätte an den Träger übergeben. Mit dem Start der Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet Mondscheinweg werden wir auch in Zukunft der immensen Nachfrage nach Bauland nachkommen können. Besonders erfreulich hierbei ist, dass dort auch bezahlbarer Wohnraum entsteht. Gleichzeit konnten wir uns auf zukunftsweisende Klimaschutzmaßnahmen wie zum Beispiel das Nahwärmenetz verständigen.
Und auch 2022 steht wieder einiges auf der Agenda. Der eingeschlagene Weg der Digitalisierung in unseren Schulen und der Verwaltung muss konsequent fortgesetzt werden, um auch in Zukunft allen Herausforderungen gewachsen zu sein. Im Ortsteil Rinkerode gilt es darüber hinaus, die Kinderbetreuung auszubauen und zu verbessern. Allein für die Grundschule sind erhebliche Investitionen in den nächsten beiden Jahren vorgesehen. Darüber hinaus ist der erhöhte Bedarf an Kita-Plätzen abzudecken und auch im Ortsteil Drensteinfurt nimmt der Bedarf in dieser Hinsicht stetig zu. Die Planungen für die erste von allein hier zwei neuen Kitas im Baugebiet Mondscheinweg laufen bereits auf Hochtouren. Und wir werden hoffentlich unsere internationalen Freundinnen und Freunde aus Ingré und Castel Maggiore bei uns begrüßen können, um unsere Partnerschaft auch auf Drensteinfurter Gebiet zu besiegeln.
Mein Dank gilt auch in diesem Jahr wieder allen, die nach wie vor alles geben, um die Pandemie in den Griff zu bekommen und gleichzeitig sicherstellen, dass auch das „normale“ Leben weitergeht.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in das neue Jahr, welches hoffentlich die ersehnte Entspannung bringen wird. Bleiben oder werden Sie gesund und behalten Sie sich bitte Ihre Zuversicht.
Ihr
Carsten Grawunder