Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger,
solange ich zurückdenken kann, hat es keine derart gravierenden Veränderungen unserer Lebensbedingungen gegeben, wie in den letzten 12 Monaten. Vor etwas mehr als einem Jahr ist das Corona-Virus in China aufgetaucht und bereits Ende Januar wurde es in Deutschland nachgewiesen. Seit dem 19. März stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Lage als Pandemie ein. Spätestens seit diesem Zeitpunkt reden auch wir in Drensteinfurt fast nur noch von Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln, Alltagsmasken, Abstrich-Stellen, Impf-Zentren, etc.
Wir trauern um drei Personen, die bisher an oder wegen COVID-19 verstorben sind. Bis zum Beginn dieser Woche sind insgesamt 176 Menschen in Drensteinfurt nachweislich an COVID-19 erkrankt. Das erscheint auf den ersten Blick sehr wenig. Ein Grund ist, dass in den ersten Wochen und Monaten der Pandemie viele Erkrankte unerkannt geblieben sind. Überwiegend liegt es jedoch daran, dass wir persönliche Begegnungen auf das absolut Nötigste beschränkt haben und uns an strenge Hygieneregeln halten. Dafür, dass Sie alle sehr verantwortungsbewusst mit dieser Lage umgeht und damit zum erfolgreichen Kampf gegen das Virus beitragen, sage ich ganz herzlich Danke!
Ich danke auch allen, die sich an den unterschiedlichsten Stellen bei der Bewältigung der Lage und für den Gesundheitsschutz einsetzen und möchte Ihnen Mut machen, nicht innezuhalten. Denn eines muss unser oberstes Ziel bleiben - dass sich möglichst wenig Menschen infizieren. Unser Gesundheitssystem ist nicht endlos belastbar. Es braucht qualifizierte Fachkräfte, um eine erfolgversprechende Behandlung sicherzustellen. Hier machen sich die ersten Engpässe bemerkbar, weil diese Fachkräfte nicht oder nicht mehr zur Verfügung stehen. Zum einen konnten sie in den letzten Jahren nicht in ausreichender Zahl gewonnen werden. Zum anderen sind Mediziner und Pflegekräfte zunehmend körperlich und seelisch erschöpft oder werden selber aufgrund ihrer besonderen Gefahrensituation krank.
Bei allen Sorgen gibt es aber auch Vertrauen in die Zukunft. Es gibt erste Impfstoffe, die uns immun gegen das Virus machen werden. Wir haben in diesem Jahr gelernt, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und wie schön und wertvoll der „normale“ Alltag ist. Versuchen wir, die positiven Effekte in die Zukunft zu retten. Ich glaube fest an ein Überwinden dieser Pandemie und hoffe, Sie auch! Unser Leben wird sich in Teilen nachhaltig verändern, aber wir werden vieles auch mehr wertschätzen.
Neben Corona waren auch andere Themen wichtig und wir haben versucht, so viel wie möglich von dem zu schaffen, was wir uns für dieses Jahr vorgenommen haben.
Wir sind als „Fair-Trade-Town“ ausgezeichnet worden und zeigen damit, dass wir auch globale Verantwortung übernehmen. Wir konnten die Erweiterung unserer Lambertus-Schule in Walstedde abschließen sowie den Umbau der KvG-Grundschule Drensteinfurt voranbringen. Wir haben bei der Digitalisierung unserer Verwaltung und unserer Schulen gewaltige Schritte geschafft, der Bau der Kita Hoppeditz schreitet voran und wir sind bereits intensiv mit den Planungen zur Erweiterung der Grundschule in Rinkerode gestartet. Zur Deckung der immensen Nachfrage nach Wohnraum sind aktuell 30 ha Bauland in der Entwicklung.
Bei der Kommunalwahl im September habe ich eine sehr große Zustimmung erfahren. Das hat mich sehr gefreut und ist Ansporn für mich für die kommenden Monate und Jahre.
Für 2021 wünsche ich Ihnen und Ihren Familien alles erdenklich Gute, Gesundheit, Glück aber auch Geduld und bleiben Sie bitte zuversichtlich.
Ihr
Carsten Grawunder