© Lozuka GmbHLokale Einzelhändler und Direktvermarkter aus den Kommunen Ascheberg, Billerbeck, Coesfeld, Drensteinfurt, Havixbeck, Nottuln, Rosendahl, Senden und Sendenhorst sollen künftig gemeinsam auf einem Online-Marktplatz anzutreffen sein – und die bestellten Waren noch am gleichen Tag liefern. Mit dieser Projektidee hatten neun Städte und Gemeinden aus den Kreisen Coesfeld und Warendorf unter Federführung der Gemeinde Senden jetzt beim Förderaufruf „Heimat 2.0” des Bundesinnenministeriums Erfolg. Sie sind nun aufgefordert, den vollständigen Förderantrag einzureichen. Wird dieser bewilligt, stehen ab 2021 für die nächsten drei Jahren rund 650.000 Euro Fördergelder für die Entwicklung des Angebots zur Verfügung.
Der Fokus liegt auf Händlern für Waren des täglichen Bedarfs, aber auch für besondere Einkäufe. Kleinere Läden, Läden in Eck- und Randlagen sowie Direktvermarkter können – so die Erfahrung in anderen Regionen – überdurchschnittlich von einem solchen Angebot profitieren. Im Münsterland hat sich ein lokaler Online-Marktplatz mit Lieferservice bereits rund um Telgte, Warendorf, Everswinkel und den nordöstlichen Teil von Münster etabliert. Hier verzeichnen die teilnehmenden Händler Umsatzsteigerungen von bis 500 Prozent und Kundenbindungen von bis zu 75 Prozent. Diese Erfahrungen sollen in den Aufbau des neuen Angebots einfließen. Geplant ist, dass die Händler ihre Waren auf eine gemeinsame Online-Plattform stellen. Die Kunden können so über eine Plattform gleichzeitig in mehreren Geschäften einkaufen und zahlen nur einen Gesamtbetrag. Das System verbucht die Zahlung automatisch auf die einzelnen Geschäfte. Die Lieferung an die Kunden erfolgt innerhalb eines vorher festgelegten Zeitfensters. Auch eine Abholung an Pick-Up-Stationen soll möglich sein.
Doch das Angebot dient nicht nur der Stärkung des lokalen Handels. Es ist gleichzeitig eine innovative Versorgungsmöglichkeit für ältere Menschen, die Anwohner in Streusiedlungen und Familien – genau genommen für jeden, der bewusst, vor Ort oder bei Direktvermarktern einkaufen möchte, dies aber aufgrund des Zeitaufwands oder der Entfernungen nicht tut. Der lokale Online-Marktplatz soll das – so der Zeitplan des Projekts – spätestens ab Herbst 2021 ändern. Für Anfang 2021 sind erste Informationsveranstaltungen für Einzelhändler und Direktvermarkter geplant.