Mit der Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ ruft das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ alljährlich alle Bürger*innen am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auf, ein Zeichen zu setzen. Darum heißt es auch am 25.11.2020 wieder #schweigenbrechen.
Die Gleichstellungsbeauftragte Elke Göller sowie Bürgermeister Carsten Grawunder schließen sich der Aktion an und laden alle Interessierten ein, sich ebenfalls zu beteiligen.
Ab Einbruch der Dunkelheit wird die Alte Post in orange illuminiert.
Von 18.30 Uhr bis ca. 20.30 Uhr wird die Presse vor Ort sein und Interessierte haben die Gelegenheit sich mit Info-Tafeln zu der Aktion fotografieren zu lassen – selbstverständlich corona-konform mit Mund-/Nasenschutz – so soll eine Collage entstehen und sichtbar werden, dass Drensteinfurt „NEIN“ zu Gewalt an Frauen sagt.
Auch in Teilen der Schaufensterdekoration in den Drensteinfurter Geschäften wird zwischen dem 25.11.2020 (Int. Tag gegen Gewalt an Frauen) und dem 10.12.2020 (Int. Tag der Menschenrechte) die Farbe Orange zu finden sein, flankiert von Plakaten des Hilfetelefons und der Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser im Kreis Warendorf mit der Zielsetzung, dass die Hilfe- und Unterstützungsangebote für Frauen noch bekannter und sichtbarer werden.
Die Farbe Orange ist die Farbe der UN Women Kampagne „Orange the World“ und steht für ein Ende von Gewalt an Frauen, erklärt Elke Göller.
„Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, kein Kavaliersdelikt – sie ist eine Straftat! Der Schutz von Frauen vor Gewalt mit hohen Schutzstandards – gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Krise – ist jetzt wichtiger denn je,“ unterstreicht Carsten Grawunder die Wichtigkeit, immer wieder auf dieses Gewaltphänomen aufmerksam zu machen.
Für viele Frauen ist es traurige Realität, dass die eigene Wohnung, in der man sich sicher fühlen sollte, zu einem gefährlichen Ort wird. Die Zahlen des Bundeskriminalamtes sind schockierend, denn sie zeigen:
An fast jedem dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Und alle 45 Minuten wird – statistisch gesehen – eine Frau Opfer von vollendeter und versuchter gefährlicher Körperverletzung durch Partnerschaftsgewalt.
In der Zeit der Corona-Pandemie ist nach den Berichten der Frauenhäuser, Beratungsstellen und Hilfetelefone davon auszugehen, dass häusliche Gewalt eher zunimmt – zumal man damit rechnen muss, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt als die Zahl der Polizei-bekannten Fälle.“
Gewalt hat viele Gesichter und findet sich in allen gesellschaftlichen Gruppen und Schichten: Stalking, Bedrohung, sexueller Übergriff, Körperverletzung, Vergewaltigung bis hin zu Mord und Totschlag. Sowohl psychisch als auch physisch ausgeübte Gewalt hinterlässt tiefe Wunden bei den Opfern. Partnerschaftsgewalt findet meist hinter geschlossenen Haustüren – im Verborgenen – statt; die Opfer werden nicht bemerkt oder trauen sich nicht, aus Angst vor den Konsequenzen, Anzeige zu erstatten.
Im Jahr 2019 ist die Zahl von Mord und Totschlag, Sexualdelikten, Körperverletzungen oder Stalking in (Ex-) Paarbeziehungen auf hohem Niveau geblieben. Es wurden 141.792 Opfer von Partnerschaftsgewalt in den definierten Kategorien polizeilich erfasst, knapp ein Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zu 81% waren Frauen betroffen und zu 19% Männer. Die Hälfte der Opfer lebte zum Tatzeitpunkt mit dem Täter oder der Täterin in einem Haushalt (50,5%).
Die neuen Zahlen der Kriminalstatistischen Auswertung Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamtes zeigen insgesamt sogar einen leichten Anstieg.
Die detaillierte BKA-Auswertung wurde zum fünften Mal in Folge erstellt und gibt Einblick, in welchem Umfang und mit welchen Ausprägungen Gewalt in Paarbeziehungen bei der Polizei bekannt wird, welche Delikte passieren und in welcher Beziehung Täter und Opfer stehen.
Die gesamte Auswertung des BKA zu Partnerschaftsgewalt finden Sie hier:
Mit dem bundesweiten Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter 08000 116 016 wird betroffenen Frauen seit 2013 bundesweit und rund um die Uhr kostenlos eine anonyme und niedrigschwellige Erstberatung in 18 Sprachen ermöglicht.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.hilfetelefon.de
Elke Göller: „Gewalt darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Setzen Sie mit mir zusammen am 25.11.2020 ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen!“