Drucken druckenSchließen schliessen
 Alte PostVisitenkarteMühlenstraße 15 48317 Drensteinfurt Telefon: 02508 995-0Alle Kontaktdaten »

Informationen

Für die folgenden Inhalte ist die/der oben genannte Firma/Institution/Gemeinschaft/Verein verantwortlich.

Alte Post
Branchen/Rubriken: Gemeinschaftshäuser

Anschrift:

Mühlenstraße 15
48317 Drensteinfurt

Kontakt:

Landsbergplatz 7
48317 Drensteinfurt
Telefon: 02508 995-0
Telefax: 02508 995-166
E-Mail:
Homepage: www.drensteinfurt.de

Beschreibung:

Die "Alte Post" stellt im Drensteinfurter Stadtkern (Mühlenstraße 15) das bedeutendste Fachwerkbürgerhaus dar.

Es handelt sich um ein Vierständerhallenhaus mit den gewaltigen Ausmaßen von 28,30 m Länge und 12,85 m Breite. Der Hauptbau gliedert sich in 11 Gebinde, der Vorbau fügt noch 4 weitere Gebinde hinzu. Die nach Norden zeigende Schaufassade besteht aus drei vorragenden Geschossen. Im Untergeschoss befindet sich das Tennentor, über das im Torbogen die Inschrift "Anno 1647 DEN 20. JULI" eingeschnitzt ist.

Auffällig ist ein seitlicher Vorbau, der rechts in einer Tiefe von 6,80 m unmittelbar bis zur Straße reicht und von der Geschosshöhe mit der des Hauptgebäudes identisch ist. Die Fassade wird durch die dreigeschossige Ziegelausmauerung, die durch kleinere Fenster mit Bleiverglasungen, die ursprünglich alle mit Holzklappen versehen waren, aufgelockert. Die Giebeldreiecke sind mit Eichenbrettern abgedeckt, am Hauptgiebel sind diese dreifach abgesetzt.

Der Grundriß des Hauses ist entsprechend dem Funktionsprogramm des niederdeutschen Hallenhauses dreischiffig angelegt und staffelt sich, von der Straßenseite ausgehend nach hinten, in die Bereiche Wirtschaftsteil, Flettbereich und Kammerfach. Möglicherweise aufgrund der günstigen verkehrsgeographischen Lage Drensteinfurts entstand im Jahre 1647 an einem besonders bevorzugten Platz in der Drensteinfurter Innenstadt in unmittelbarer Nähe des Mühlentores dieses wuchtige Fachwerkhaus. Primär hatte es eine Handelsfunktion zu erfüllen, denn in den beiden Speicherstöcken konnten Waren wie Wein, Getreide, Salz usw. zwischengelagert werden, ehe sie zwischen dem norddeutschen Tiefland und dem Rheinland weitertransportiert wurden. Die herausgehobene sozioökonomische Stellung der Bewohner findet auch ihren Ausdruck in weiteren drei benachbarten Nebengebäuden, einem Durchfahrtshaus, einem Brauhaus und zwei weiteren Wohnhäusern, die möglicherweise für das Personal dienten. Im Lauf der Zeit wurden diese Nebengebäude überbaut, die letzten während der Zeit der Drensteinfurter Stadtsanierung abgetragen.

Neben der Handelsfunktion gab es in der "Alten Post" eine reduzierte Landwirtschaft. Diese drückte sich in der Viehhaltung aus, aber auch in dem Besitz landwirtschaftlicher Nutzflächen in der Gemarkung.

Darüber hinaus hatte das Haus die Funktion Wohnen aufzunehmen. An der ackerbürgerlichen Tätigkeit der Bewohner änderte sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts etwas. Die Wohnfunktion wurde aufgegeben, vorübergehend diente das Gebäude als Unterstellplatz für Postkutschen und Pferde. Um diese Zeit entstand auch die im Volksmund gebräuchliche Bezeichnung "Alte Post". Mit der Wandlung der Funktion bzw. der Aufgabe der ursprünglichen Funktion waren auch bauliche Veränderungen verbunden. Im frühen 20. Jahrhundert diente das Fachwerkhaus lediglich noch zum Abstellen von Fahrzeugen, ehe eine Nutzung des großen Hauses durch die Eigentümer aufgegeben wurde. Der langsame Verfall wurde erst 1976 beendet, als die Stadt Drensteinfurt das Gebäude erwarb und im Rahmen einer Objektsanierung inwertsetzte.

Die Umgestaltung, die sich streng an denkmalpflegerischen Bedingungen orientierte, führte 1980 zu einer neuen Nutzungspalette: die Räumlichkeiten dienen dem Rat der Stadt, den Ausschüssen und Fraktionen für Sitzungen. Daneben stehen sie den Drensteinfurter Vereinen für kulturelle Veranstaltungen aller Art (Ausstellungen, Vorträge) zur Verfügung. Trotz Bemühens um Beachtung der ursprünglichen Struktur beim Durchbau lässt sich die ackerbürgerliche und kaufmännische Funktion im Inneren des Hauses nur noch ansatzweise erkennen.

Kartenanwendung